So schützen Sie sich vor Immobilienbetrug

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 Sowohl Käufer als auch Mieter, die ihre Traumwohnung suchen, können auf Immobilienbetrug hereinfallen. Manche Immobilienangebote klingen zu gut, um wahr zu sein – und meist ist das auch der Fall. Anstatt also bei verführerischen Immobilieninseraten direkt zuzuschlagen, sollten Sie zunächst sichergehen, dass es sich um ein seriöses Angebot handelt.

In diesem Beitrag erfahren Sie, was es mit dem Immobilienbetrug auf sich hat, wie Sie Betrüger und unseriöse Anzeigen erkennen, welche Maschen die Betrüger nutzen und wie Sie bei Verdacht auf Betrug reagieren. Zudem gehen wir darauf ein, wie Sie am besten vorgehen, falls Sie in die Falle tappen.

Was ist ein Immobilienbetrug? 

Der Immobilienbetrug besteht meist darin, dass Betrüger ein falsches Inserat online stellen. Dabei handelt es sich um Kopien bestehender Anzeigen oder um zusammengeschusterte Exposés. Die beworbene Immobilie existiert dabei meist gar nicht beziehungsweise gehört dem Betrüger nicht. Auch andersherum ist der Immobilienbetrug bekannt, etwa in Form von Mietnomaden, die sich als seriöse Mieter ausgeben, aber in Wirklichkeit keine Absicht haben, den Mietzins zu bezahlen.

Die Absicht hinter dem Immobilienbetrug besteht darin, Ihnen als Käufer oder Mieter Geld abzuknöpfen. Indem Sie etwa für die Besichtigung zahlen, eine Reservierungsgebühr hinterlegen müssen oder schon vor Vertragsabschluss einen Betrag überweisen müssen, erhalten die Betrüger Geld, ohne eine Gegenleistung zu bringen. 

Manchmal hat der Immobilienbetrug auch weitergehende Absichten. Sei es ein Identitätsdiebstahl, die Kopie von Kreditkartendaten oder die künstliche Übersteigerung von Angeboten, bei Wertobjekten wie Liegenschaften ist grosse Vorsicht geboten. 

Wie kann ich einen Immobilienbetrüger erkennen?

Die Maschen von Immobilienbetrügern werden immer ausgeklügelter und es ist oft nicht leicht, sie zu erkennen. Jedoch gibt es einige Indizien für einen Immobilienbetrug. Halten Sie nach diesen Anzeichen Ausschau:

  • Zu günstiger Preis: Ein sehr attraktiver oder gar deutlich unter dem Marktwert liegender Immobilienpreis kann auf ein gefälschtes Inserat hindeuten. Zwar gibt es manchmal auch seriöse Schnäppchen, aber bei niedrigen Preisen sollten Sie auf jeden Fall genau hinsehen. Ziehen Sie auch den örtlichen Mietpreisspiegel zur Rate, um den Preis einschätzen zu können. 
  • Hochglanzbilder wie aus dem Prospekt: Viele Inserierende investieren in einen professionellen Fotografen. Wenn die Liegenschaft jedoch an ein Hotel erinnert oder wie ein Stock-Bild aussieht, ist Skepsis angebracht. Auch Fotos von unnötigen Details wie Einrichtungsgegenständen oder Türknäufen können darauf hinweisen, dass mit der Liegenschaft etwas nicht in Ordnung ist. 
  • Ungewöhnlicher Baustil: Falsche Immobilienanzeigen weisen einen Baustil auf, der für das Viertel unüblich ist. Machen Sie sich daher mit der Gegend vertraut. Falls das nicht in Person möglich ist, können Sie einen Service wie Google Street View nutzen, um zu sehen, ob das inserierte Luxusobjekt in die Gegend passt oder nicht. 
  • Falsche Adresse: Überprüfen Sie in jedem Fall, ob die Adresse der angebotenen Liegenschaft überhaupt existiert. Wenn sie vorhanden ist, lohnt es sich, einmal daran vorbeizufahren. So sehen Sie, ob die Fotos mit der realen Hausansicht übereinstimmen. 
  • Fehlende Informationen: Seriöse Immobilienanzeigen enthalten ausführliche Informationen. Dazu gehören etwa die Warm- und Kaltmiete sowie ein Energieausweis. Wenn Sie nur die Warmmiete sehen oder wenn selbst diese fehlt, ist dies Grund zum Verdacht. Insbesondere beim Hausverkauf sind auch Angaben zum Energieverbrauch sehr wichtig. 
  • Fehlender Ansprechpartner: Überprüfen Sie, ob die Anzeige einen Ansprechpartner enthält, und googlen Sie diese Person. Bei falschen Anzeigen klingt der  Anbieter oft seltsam oder wird schwammig angegeben.
  • Seltsame Mailadresse: Betrüger nutzen oft auffällige Mailadressen, die auf Domains wie @deine-casino-wette.ch oder Ähnliches enden. Dies kann ebenfalls ein Indiz für den Immobilienbetrug sein. 
  • Schlechtes Deutsch: Texte in fehlerhaftem Deutsch können auf unseriöse Offerten hinweisen. Betrüger, die im Ausland agieren, nutzen teils Übersetzungsprogramme. Auch eine Anfrage auf Englisch sollte Ihre Alarmglocken schrillen lassen.

Woran erkenne ich unseriöse Immobilienanzeigen?

Auf Immobilienportalen kommt es leider immer wieder vor, dass unseriöse Anzeigen veröffentlicht werden. Da die Betrüger gute Maschen haben, lassen sich diese Inserate gar nicht so leicht erkennen. Neben den genannten Indikatoren wie einem zu günstigen Preis gibt es einige weitere Anzeichen, die Ihnen dabei helfen, unseriöse Angebote zu erkennen. 

Ein grosses Alarmsignal ist die Forderung nach einer Vorkasse. Sobald Sie dazu aufgefordert werden, Geld im Voraus zu bezahlen, ist Anlass zur Skepsis gegeben. Sei es für den Versand der Wohnungsschlüssel oder für eine Besichtigung, ein seriöser Anbieter verlangt kein Geld, bevor Sie die Immobilie überhaupt besichtigt haben. 

Achten Sie auch gut auf eventuelle Widersprüche zwischen Bildern und Text im Inserat. Nehmen Sie sich Zeit, um beides miteinander zu vergleichen. Nutzen Sie bei Verdacht die umgekehrte Bildersuche von Google, bei der Sie die Bilder aus der Anzeige hochladen können. So sehen Sie, ob diese von einer anderen Seite kopiert wurden.

Auch beim Anzeigentext selbst ist Google Ihr Freund und Helfer. Viele Betrüger kopieren Anzeigentexte aus realen Inseraten. Geben Sie daher Bestandteile des Textes in eine Suchmaschine ein und überprüfen Sie, ob die gleiche oder eine sehr ähnliche Anzeige anderswo mit anderen Kontaktdaten erscheint. Dann ist Vorsicht geboten. 

Zu guter Letzt gilt, dass Sie in keinem Fall Geld an eine ausländische Kontonummer überweisen sollten. Denn häufig verstecken sich Betrüger hinter einer anonymen Adresse oder einem anonymen Konto im Ausland. Achten Sie auf die Länderkennung in der Banknummer und trennen Sie sich erst dann von Ihrem Geld, wenn Sie sicher sind, dass das Angebot seriös ist. 

Wie sicher sind Immobilienportale?

Grundsätzlich sind Immobilienportale recht sicher. Sie beschäftigen Profis, die die Anzeigen durchforsten, um Betrüger zu erkenne. Immer mehr Betrüger sind allerdings so professionell unterwegs, dass es eine Weile dauern kann, bis sie entlarvt werden. Verdächtige Anzeigen können Sie auf der «Schutz-vor-Immobilienbetrug»-Seite melden. Dort erhalten Sie auch weitere Ratschläge. 

Welche Maschen nutzen die Betrüger?

Immer häufigen fliegen Geschichten auf, in denen die Betrüger clevere Maschen nutzen, um ihre Opfer zu überzeugen. Emotionale Erpressung ist hier besonders häufig. Geschichten über eine kranke Mutter, einen Todesfall in der Familie oder eine Trennung werden von geschickten Betrügern genutzt, um Ihnen dann ein scheinbar kulantes Angebot zu machen. Das könnte zum Beispiel so aussehen, dass Sie die Wohnung allein besichtigen und der Besitzen Ihnen gegen die Vorabzahlung einer Kaution dafür die Schlüssel zuschickt. 

Dabei nutzen die Betrüger die Zurückhaltung und Empathie vieler Menschen aus. Um einem scheinbar leidenden Immobilienbesitzer das Leben zu erleichtern, würden viele Menschen einen Kompromiss eingehen. Häufig existiert die Wohnung dann jedoch gar nicht – und falls sie das doch tut, erhalten Sie vermutlich keine Schlüssel. 

Die Fantasie der Betrüger ist teils sehr kreativ. Geschichten über Arbeitsplätze im Ausland, Forschungsaufenthalte oder finanzielle Notfälle sollten bei Ihnen die Warnleuchten aktivieren. Sehen Sie zudem davon ab, Kontakt zu ausländischen Banken oder Agenturen zu akzeptieren.

Was tun bei Verdacht auf Betrug? 

Wenn Sie die Warnsignale rechtzeitig erkennen, gehen Sie den Betrügern und ihren Maschen nicht auf den Leim. Denken Sie daran, trotz aller Versuchung die Finger von der attraktiv scheinenden Liegenschaft zu lassen. Geben Sie auf keinen Fall persönliche Informationen wie Geburtsdaten, Adresse oder gar Ihre Bankverbindung heraus. 

Informieren Sie sofort das jeweilige Immobilienportal, auf dem Sie die falsche Anzeige sehen. Dies geht über den Kundenservice. Indem Sie Screenshots aufnehmen und die Anzeigennummer angeben, lassen sich auch später gelöschte Inserate nachverfolgen, damit keine Wiederholungstaten auftreten. 

Das Immobilienportal sollte dann das entsprechende Inserat löschen, um weitere Schäden zu verhindern. Häufig kommt es zu weiteren Ermittlungen und manchmal wird sogar die Polizei eingeschaltet. Denken Sie zudem daran, Ihre Erkenntnisse mit Freunden und Bekannten zu teilen, um diese ebenfalls vorzuwarnen und auf die Maschen der Betrüger vorzubereiten.

Was tun, wenn Sie auf die Masche hereingefallen sind?

Leider kommt es manchmal dazu, dass Mieter und Käufer trotz aller Vorsicht auf ein betrügerisches Inserat hereinfallen. Informieren Sie in diesem Fall sofort die Immobilienplattform und erstatten Sie Anzeige bei der Polizei. Nur so ist es möglich, die Betrüger zu fassen. 

Häufig erhalten die Opfer eines Immobilienbetrugs ihr bereits überwiesenes Geld nicht wieder. Daher sollten Sie sich auf keinen Fall bei der Immobiliensuche unter Druck setzen lassen. Vor allem höheren Beträge sollten Sie erst dann überweisen, wenn ein Notar hinzugezogen wurde. 

Nach der Überweisung können Sie auch bei Ihrer Bank eine Rückbuchung anfordern. Darauf haben Sie zwar keinen Anspruch, aber manche Banken sind kulant. Bei Lastschriftzahlungen dürfen Sie innerhalb von acht Wochen eine Rückzahlung verlangen. 

Schalten Sie bei Bedarf ausserdem einen Anwalt an, der sich mit Immobilienbetrug auskennt. Auch Experten für IT-Recht können häufig weiterhelfen. Auf diese Weise gelingt es Ihnen, noch grössere Schäden zu vermeiden. Idealerweise wird der Immobilienbetrüger beim Verkauf oder der Miete auch gefasst, sodass keine anderen Personen unter dem Wohnungsbetrüger leiden müssen. 

Tipp: Weitere Fehler beim Immobilienkauf und wie sie sich vermeiden lassen lesen Sie hier.

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