Neue Entwicklungen in der Immobilienbranche: Liiva, Aroov, Flatfox und Co.

* Dies ist eine digitale Stimme. Einige Texte werden möglicherweise nicht perfekt ausgesprochen.

 In der Schweizer Immobilienwelt tut sich einiges. Zahlreiche Startups aus dem Proptech-Bereich prägen den Immobilienmarkt und bieten Services an, die das ganze Ökosystem Wohnen abdecken sollen. Das Potenzial dieser Ökosysteme wird inzwischen auch von grossen Akteuren wie Banken und Versicherungen erkannt, die nun gemeinsam mit jungen Startups neue Plattformen lancieren. Ein Beitrag über die Entwicklungen in der Immobilienbranche, kommentiert von unserem CEO Levent Künzi, der die Zukunft von Proptechs, dem Ökosystem Wohnen und den Kundenbedürfnissen näher beleuchtet.  


In diesem Beitrag erhalten Sie einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen in der Immobilienbranche, wie die Lancierung der Plattformen von Property Captain, Liiva und der Flatfox AG und erfahren, welche weiteren wichtigen Kooperationen es in der Schweizer Proptech Branche gibt. Unser CEO, Levent Künzi bietet ausserdem einige Einblicke in die Zukunft der Proptechs und erklärt, wie sich die Bedürfnisse der Verbraucher aus seiner Sicht verändern werden und welche technologischen Lösungen Ihnen schlussendlich helfen können.

Liiva

Der Lancierung des Joint Venture Liiva im August 2021, dass den beiden grossen genossenschaftlichen Unternehmen Raiffeisen und Mobiliar gehört, hat in der Proptech-Welt für Aufsehen gesorgt. Gemeinsam haben die Raiffeisen-Gruppe sowie das Versicherungsunternehmen Mobiliar die Liiva-Plattform ins Leben gerufen, um ihren Kunden das Tor zum Ökosystem Wohnen zu eröffnen. 

Die responsive Website richtet sich an private Wohneigentümer und bietet die folgenden Services an:

  • Immobiliensuche: Ähnlich wie bei Comparis zeigt Liiva als Meta-Plattform fast alle Liegenschaften verschiedener Schweizer Plattformen an und gibt darüber hinaus Zusatzinformationen an.
  • Dokumentverwaltung: Eigentümer können bei Liiva alle wichtigen Dokumente rund um ihre Liegenschaft abspeichern, wie etwa Pläne und Versicherungsunterlagen. 
  • Modernisierungsplanung: Darüber hinaus bietet Liiva eine intelligente Einschätzung des Investitionsbedarfs der jeweiligen Liegenschaft, was bei der Planung von Modernisierungen hilft. 
  • Marktplatz: Dieser Service von Liiva soll bei einem Verkauf der Liegenschaft helfen, steht aber aktuell noch nicht zur Verfügung. MoneyPark setzt derzeit einen ähnlichen Service für Verkäufer um. 

Eine interessante Neuigkeit der Liiva-Plattform ist die Zusammenarbeit von zwei grossen Schweizer Finanzinstitutionen. Dennoch ist Liiva weiterhin als Startup zu beschreiben. Mit einem Team von nur neun Mitarbeitenden ist das Service-Angebot ambitioniert. Es soll Eigentümern als digitaler Begleiter das Leben erleichtern – ein neuer Fokus vieler Schweizer Immobilienakteure. 

Flatfox & aroov

Im Herbst 2021 steht schon die nächste Veränderung auf dem Schweizer Immobilienmarkt an: Die Proptech-Firmen Flatfox und aroov werden zusammengeführt. Gemeinsam möchten sie eine webbasierte Plattform rund um das Mieten anbieten. Diese soll alle Schritte im Mietprozess abdecken und einen kostenlosen Marktplatz für die ganze Schweiz anbieten. 

Das neue Unternehmen der beiden Proptechs, die zu Beginn des Jahres noch eigenständig waren, soll Flatfox AG heissen und eine Tochterfirma der schweizerischen Mobiliar Holding AG und der GARAIO REM AG sein. Flatfox wurde 2012 gegründet und im Frühjahr 2021 von der Mobiliar übernommen. Mit seinen Software-Lösungen für Kommunikation und Bewerbungsprozesse hat sich das Proptech als ein Marktführer in der Schweiz etabliert. 

Auch aroov, das als Proptech seit 2019 zur Mobiliar gehört, ist ein wichtiger Marktführer im Ökosystem Wohnen. Die neue Plattform soll das Beste beider Welten kombinieren und neue Funktionen anbieten, sodass Wohnungssuchende, Mieter und Immobilienbewirtschafter eine einzige, allumfassende Lösung haben. 

Property Captain von Avobis

Eine weitere Neuigkeit ist die Ankündigung der Avobis Group AG, ein führender Anbieter für Immobilien und Hypotheken in der Schweiz, eine smarte Immobilien-Matching-Plattform namens Property Captain auf den Markt zu bringen. 

Diese soll die Wohnungs- und Haussuchende in allen Phasen der Immobiliensuche und des Immobilienbesitzes unterstützen. Ähnlich wie bei der Verwendung von digitalen Online-Plattformen für die Partnersuche, soll es mit Hilfe von künstlicher Intelligenz bei Property Captain zukünftig möglich sein, Käufer und Verkäufer aus verschiedenen Lebenssituationen anhand persönlicher Bedürfnisse zusammenzubringen. 

Darüber hinaus bietet die Plattform eine bedürfnisorientierte Immobiliensuche, eine Übersicht verschiedener Finanzierungsoptionen, ein Bewertungstool, Beratung zu Versicherungsfragen sowie Informationen zur Eigenheimpflege und Unterstützung beim Kauf und Verkauf von Liegenschaften. Die Besonderheit an der Property Captain Plattform ist das Matchmaking über einen intelligenten Algorithmus namens DreamScore, der zum Patent angemeldet ist. Er nutzt künstliche Intelligenz, um die heutzutage sehr unterschiedlichen Bedürfnisse von Wohnungssuchenden zu erfüllen. CEO dieser neuen Plattform wird Myriam Reinle, die bereits beim Wealth-Management-Software Anbieter Evolute, bei der Crowdlending-Plattform Lendico und bei immostreet.ch sowie bei Homegate leitende Funktionen innehatte. 

Property Captain zeigt, dass es auf dem Schweizer Immobilienmarkt ein grosses Interesse an neuen Lösungen gibt, die den Kunden in den Mittelpunkt stellen und sich die Technologie zu Nutzen machen. Die Plattform wird als “Vermittlerin” arbeiten und hat schon bei der Lancierung über 120 Finanzierungspartner und über 150 Maklerunternehmen im Netzwerk angekündigt. Dazu gehört zum Beispiel die Bank CIC, die gemeinsam mit Avobis neue und bessere Hypothekardienstleistungen für Privatkunden anbieten möchte.

Weitere Plattformen im Ökosystem Wohnen

Im August 2021 häufen sich die Neuigkeiten zu Kooperationen, aber in den letzten 12 Monaten gab es viele ähnliche Meldungen. Dies zeigt, dass ein eindeutiger Trend hin zur Zusammenarbeit von grösseren Anbietern und Startups aus der Proptech-Branche besteht. Dabei geht es stets darum, neue Lösungen im Ökosystem Wohnen anzubieten, die den Kunden einen umfassenden Service bieten. 

Ähnlich wie die Mobiliar und Raiffeisen haben die folgenden Unternehmen in der letzten Zeit Startups übernommen oder gegründet: 

  • UBS: Mit der Key4-Plattform bietet die Schweizer Grossbank UBS schon seit dem Juni 2020 eine digitalisierte Plattform zur Hypothekensuche an und hat so ein Konkurrenzprodukt zu MoneyPark entwickelt. 
  • Helvetia: Die Versicherungsgruppe Helvetia übernahm schon 2016 70% der MoneyPark-Aktien. MoneyPark ist der grösste Schweizer Vermittler von Hypotheken.
  • Baloise: Die Baseler Versicherung Baloise investierte im Jahr 2020 in das Startup Houzy, das eine digitale Plattform für das Zuhause anbietet. Dabei handelte es sich um die fünfte derartige Investition der Baloise, die ihr Angebot im Bereich Ökosystem Wohnen ausbauen möchte. 

Und weitere Übernahmen sind zu erwarten. Beispielsweise ist es denkbar, dass Vergleichs-Plattformen für Hypotheken wie etwa Valuu schon bald einen neuen Service anbieten.

Was hinter der Ökosystem-Strategie der UBS steckt, können Sie hier auf unserem Blog nachlesen. 


Der Plattform-Gedanke bei Properti

Auch Properti ist als Schweizer Proptech bereits gut auf dem Markt etabliert und behält die Entwicklungen der Branche genau im Blick. Wir sehen, dass viele «Big Players» derzeit daran interessiert sind, Startups aus der Immobilienbranche aufzukaufen, um das Ökosystem Wohnen für ihre Kunden zu verbessern. 

Als Experten für das Ökosystem sind wir der Meinung, dass ein ganzheitliches Angebot seit der Corona-Pandemie wichtiger ist denn je. Auch künftig wird diese Herangehensweise an das Thema Wohnung eine grosse Rolle spielen, denn Kunden wünschen sich vollumfängliche Dienstleistungsangebote und möchten sich nicht in einem Chaos an Angeboten verlieren.

Startups verstehen dies durch den Einsatz von modernster Technologien besonders gut und bieten deshalb immer häufiger moderne und innovative Lösungen für Ökosysteme. Auch grosse Player wünschen sich diese Innovation und kaufen die Proptech-Startups daher auf, um einen Mehrwert zu generieren. Dies ist jedoch nicht immer ein einfacher Prozess, da die Integration in ein grosses Unternehmen auch scheitern kann. Umso wichtiger ist es, bei der Wahl der Investoren sowie bei Angeboten dafür, aufgekauft zu werden, sehr vorsichtig vorzugehen.

Unser Kommentar: Levent Künzi, Co-Founder und CEO, Properti AG

Der Konkurrenzkampf rund um das Ökosystem Wohnen hat in den letzten Monaten deutlich angezogen. Immer mehr grössere Versicherungen und Banken investieren in Proptechs. Durch den aktuellen Wandel und der damit verbundenen Preispolitik sowie den tiefer werdenden Margen, bleibt grossen Finanz- und Versicherungsunternehmen fast keine andere Wahl, als ihre Dienstleistungen und Wertschöpfungsketten zu erweitern. Zusammenschlüsse dieser Art werden in Zukunft sicherlich keine Einzelfälle bleiben. Denn nur so kann sichergestellt werden, dass der Kundenstamm ausgebaut und bereits vorhandene Kunden zufriedengestellt werden. So werden der Raiffeisen und Mobiliar sicher weitere Big Player, beispielsweise die Credit Suisse, den Schritt in Richtung Ökosystem Wohnen wagen. 

Ob Proptechs ohne einen Zusammenschluss bestehen können, hängt vor allem davon ab, wie sie die persönlichen Bedürfnisse der Kunden verstehen beziehungsweise wie sie diese mit individuellen Lösungen überzeugen können. Unserer Meinung nach ist eines der wichtigsten Aspekte in diesem Zusammenhang, dass Proptechs ihre Unabhängigkeit nicht verlieren.Wir bei Properti legen besonderen Wert darauf – egal ob es zu einem Zusammenschluss kommt oder nicht – unseren Kunden die bestmöglichen Dienstleistungen zu transparenten Konditionen anbieten zu können. Die Offenheit gegenüber einer Zusammenarbeit und der Pflege eines Partnernetzwerkes ist wichtig, dennoch sollte der Kunde ganz klar im Zentrum des Handelns stehen. 

Hunderte von Proptechs drängen aktuell auf den Markt und obendrein treibt die zunehmende Digitalisierung auch die Angebots- und Informationsflut weiter an. Wie können Kunden also herausfinden, welche technologische Lösung sie letztendlich durch das Ökosystem Wohnen begleiten kann? Unserer Meinung nach geht der Trend dahin, den Kunden zukünftig die Möglichkeit zu bieten, alle Bedürfnisse an einem Ort stillen zu können. In diesem Zusammenhang nimmt jedoch gleichzeitig der Stellenwert des persönlichen Kontaktes zwischen Kunde und Dienstleister und den daraus resultierenden Kundenempfehlungen immer mehr zu. Somit ist es sicher wichtig, sich abzuheben. Die erste Frage, die man sich dabei stellen sollte, ist ob man wirklich ein Bedürfnis deckt oder eine Lösung anbietet, die gewünscht wird. Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal ist für Kunden sicher, dass sie auf den persönlichen Austausch mit dem Dienstleister nicht verzichten müssen. Denn nur so können diese herausfinden, ob das Angebot auf sie und ihre individuellen Bedürfnisse abgestimmt ist.

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